Das ist immer unsere erste Frage an einen neuen Kunden.Darauf bekommen wir teils kuriose Antworten: „Sie soll gut aussehen.“ Versteht sich, aber ist das wirklich das Wichtigste? „Sie soll das Unternehmen repräsentieren.“ Ja natürlich, und was soll noch passieren? Um es kurz zu machen: Viele Unternehmen haben keine genaue Vorstellung von dem, was ihre Unternehmenswebsite für das Unternehmen tun soll. Klar, es ist wichtig unter einer Internetadresse irgendwelche Informationen zur Firma anzubieten. Aber ist das wirklich alles? Im Hinblick auf die Unternehmensziele?

Lesezeit: 3:39 min. – Artikel aktualisiert am: 11.02.2019

„Unsere Website ist total veraltet, sieht fürchterlich aus, wir brauchen da mal was neues.“ Aha, dann bekommen wir oft ein Beispiel gezeigt: aktuelles Webdesign, hochauflösende Bilder über die gesamte Bildschirmbreite, von irgendwo drehen sich irgendwelche Social-Media-Buttons an den Bildschirmrand, von unten fährt wieder ein anderes Element dank jQuery ins Blickfeld. Das finden sie dann toll, die Kunden. So was soll auch her. Am Besten morgen. „Und was ist mit Inhalten?“, fragen wir dann. „Inhalte?“ Ja, Texte, Bilder, Videos eventuell. Inhalte eben. Betretenes Schweigen beim Kunden. Irgendwann macht dann einer aus der Runde den Vorschlag, die aktuellen Texte und Bilder auf die neue Seite zu übernehmen. Diese sind aber für das zeitgenössische Webdesign völlig unbrauchbar. „Oh je“, stöhnt der Kunde, „und was nun?“

Dieser kleine Auszug aus unseren Beratungsgesprächen offenbart folgendes: über das Visuelle wird sich eine Menge Gedanken gemacht, da gibt es teils detaillierte Vorstellungen, wie die Seite in Zukunft aussehen soll. Das gilt in den seltensten Fällen auch für die Inhalte. Aber warum kommen Leute denn überhaupt auf eine Website? Doch nicht wegen dem Webdesign. Nein, sie wollen Informationen. Am besten welche, die ihnen irgendwie nutzen.

Unternehmensziele integrieren

Wir wollen, dass der Website-Besucher aktiv wird, nicht nur die Inhalte der Seite konsumiert und dann wieder verschwindet. Auch offline, im Ladengeschäft, im direkten persönlichen Kontakt wollen wir aus einem Interessenten eine zahlenden Kunden machen. Kunden gewinnen – Produkt verkaufen – Umsatz generieren: das ist Sinn und Zweck einer wirtschaftlichen Unternehmung, das oberste Unternehmensziel. Und dieses oberste Unternehmensziel muss ebenfalls mit der Website verfolgt werden. Die Zeiten, in den eine Unternehmenswebsite quasi als Schaufenster oder Online-Broschüre fungiert hat sind längst vorbei. Die Website ist quasi ihre 24h-geöffnet-Filiale und muss so auch aufgestellt werden. Andernfalls verschenken sie viele Potentiale, die in ihrem Unternehmen schlummern.

Die Website vorbereiten

Wir stellen Webseiten ins Netz, damit irgendjemand über irgendetwas informiert wird. Darüber, wer wir sind, was wir machen, was wir anbieten, wo wir zu finden sind etc. Wenn ein Interessent, ein potenzieller Kunde auf unsere Website kommt, muss alles vorbereitet sein, so dass er sich zurecht findet und davon beeindruckt ist, was wir dort alles an Nachrichten an ihn senden. Wenn man seine Website daraufhin optimiert hat, ist das schon mal die halbe Miete. Aber eben nur die halbe! Denn wir wollen ja schließlich auch etwas vom Kunden, wollen mit ihm zusammenkommen, wollen ihm etwas anbieten und verkaufen. Dann sollten wir unseren Website-Besuchern auch etwas bieten, dass sie tätig werden lässt.

Conversions – Mach was, Kunde!

Unsere Angebote auf unserer Internetpräsenz sollen den Besucher überzeugen. Sie sollen ihn quasi verändern, ihn konvertieren lassen zu einer „handelnden Person“. Nun, was genau heißt das? Wenn wir einen Online-Shop betreiben, bedeutet handeln, dass der Besucher als letzten Schritt den Bestell-Button drückt. Aber auch für Websites ohne Shop gibt es sogenannte „Conversion“-Möglichkeiten, also Anreize auf der Seite irgendwie aktiv zu werden. Wer nicht direkt über seine Website verkauft, hat folgende Möglichkeiten, dem Besucher eine Conversion anzubieten:

  1. Die Website bietet Inhalte zum Download an. Das können z. B. kostenlose E-Books, Fachartikel oder nützliche Checklisten sein.
  2. Ein Kontaktformular erfasst die Kontaktdaten des Besuchers, um zu einem späteren Zeit miteinander in Kontakt zu treten.
  3. Man kann einen Newsletter anbieten, für den man sich auf der Website registrieren kann.
  4. Es können Telefon- und/oder Emailbuttons, so genannte Call-to-Action-Buttons bereitgestellt werden, die einen direkten Kontakt möglich machen.
  5. Es können Links zum Klicken angeboten werden, die zu weiteren internen und/oder externen Inhalten führen.
  6. Video oder Audiodateien können dargestellt werden.

All diese Möglichkeiten stellen Conversions dar, weil der Website-Besucher dazu aufgefordert wird, mit einem Klick oder dem Ausfüllen eines Formulars aktiv zu werden und seinerseits Informationen zu seinen Interessen und Bedürfnissen anzugeben. Auf diese Weise gewinnen wir aus dem Besuch unserer Website mehr als die bloße Anwesenheit der Nutzer, von dessen Nutzererfahrung wir nie etwas erfahren werden.

Kostenlose Inhalte als Anreiz

Es ist also sinnvoll und wichtig, die Unternehmenswebsite so vorzubereiten, dass die Besucher Möglichkeiten zur Interaktion vorfinden und diese auch nutzen. Damit es auch dazu kommt, empfiehlt es sich Inhalte kostenlos anzubieten. E-Books, Fachartikel und Checklisten können dem Nutzer ohne Gebühr zum Download angeboten werden. Ob der Besucher nun Kunde bei ihnen wird oder nicht, sie werden mit einer solchen Geste in jedem Fall positiv in Erinnerung bleiben.

Andere Conversion-Punkte auf der Website sind sowie kostenlos: die Registrierung beim Newsletter, die Kontaktanfrage per Formular oder Email oder das Anschauen eines Videos – dafür muss der Besucher keinen Cent ausgeben.

Nützliche Inhalte anbieten

Egal welche Conversion-Anreize sie auf ihre Website setzen, achten sie in jedem Fall darauf, dass die Inhalte dem Websitebesucher einen Mehrwert bieten. Die bereits erwähnten E-Books, Fachartikel und Checklisten sind sicher dazu bestens geeignet. Achten sie aber auch darauf, dass die Inhalte die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe ansprechen und nicht irgendwelche Themen behandeln, mit denen ihre Zielgruppe wenig oder gar nichts anfangen kann. Wir bekommen regelmäßig Websites zu sehen, die selbst geknipste Bilder von der letzten Betriebsfeier aufweisen. „Damit die Kunden und Besucher einen Eindruck vom guten Betriebsklima bekommen“, heißt es dann. Bitte tun sie so etwas nicht! Die Nutzer ihrer Website können damit wirklich gar nix anfangen.

Fazit

Das Design einer Website ist wichtig. Wichtiger sind aber die Inhalte. Sorgen sie mit ihren Inhalten dafür, dass ihre Unternehmensziele erreicht werden. Ihre Website ist ihre 24h-7-Tage-die-Woche-Filiale – kein nutzloses Schaufenster! Bereiten sie ihre Inhalte wie z. B. Fachartikel, Kontaktformulare, Videos etc. sorgfältig auf ihrer Website auf, damit im Anschluss ihre Website-Besucher aktiv werden können. Als Anreiz für Interaktion bieten sie kostenlose und genau auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe zugeschnittene Inhalte an.