Eine Website soll schnell geladen sein – findet der User, findet Google! Hier sind 10 Tipps für einen schnellen Pageload

Sicher kennen Sie das: Sie besuchen eine Website und sind genervt über mehrere Sekunden Ladezeit. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Ladedauer Ihrer Seite, auch Pageload genannt, verkürzen können. Aber Achtung: Sowohl Messung als auch Optimierung der Ladezeit sind nicht unbedingt trivial. Eine schnelle Website ist meist von vorne herein als „schnell“ konzipiert und gebaut worden. Nicht zu vergessen ist auch, dass Suchmaschinen schnelle Websiten im Ranking anheben.

Das Problem – Einfach zusammengefasst und erklärt

Versetzen Sie sich einmal in die folgende Lage: Sie sind ein gewöhnlicher Internetnutzer und auf der Suche nach einer bestimmten Information. Sie haben endlich die gewünschte Seite gefunden. Sie klicken auf den Link. Und da ist es schon – das Problem: Die Seite baut sich nur sehr langsam auf. Der sogenannte Page Speed (zu deutsch: Ladedauer der Website) ist im Keller. Häufig springen User hier ab und kommen auch nicht wieder.

Wie steht es um den Pageload Ihrer Website?

Ob auch Ihr Pageload zu viel Zeit in Anspruch nimmt und Seitenbesucher abschrecken könnte, können Sie mit Hilfe eines einfachen Test ganz leicht herausfinden. Hierzu stehen diverse webbasierte Tools zur Verfügung, zwei davon seien hier genannt: PageSpeedInsights von Google und WebPagetest.  Geben sie einfach die URL ihrer Startseite (in unserem Falle also: www.alexanderundmax.de) in den Suchschlitz ein und dann „Enter“.  Das Google-Tool gibt ihnen sodann zwei Messwerte aus, einen für mobil und einen für Desktop. TIPP: Vernachlässigen sie den Wert für mobil, dieser ist aus verschiedenen Gründen ungenau. Der Wert für Desktop ist da schon interessanter, sagt aber letztendlich nur aus, ob die Google-Suchmaschine ihre Seite als eher schnell oder eher langsam bewertet. Weiterhin gibt Google ihnen Analysedaten und Empfehlungen zur Optimierung, die ein Laie weder verstehen noch umsetzen kann. Das Open-Source-Projekt Webpagetest wird von einer Community von Experten betrieben und kann als „Profi-Tool“ betrachtet werden. Das Testergebnis ihrer Website wird hier in amerikanischen Schulnoten (Grades – A für sehr gut und F für ungenügend) ausgedrückt. Mit ausreichend Fachwissen ist Webpagetest das Tool der Wahl. Als Laie können sie zumindest an den Bewertungen, sowohl beim Google-Tool als auch bei webpagetest, ermitteln, ob Handlungsbedarf besteht oder nicht.

An welchen Schrauben sie drehen sollten erfahren sie im Folgenden: 

Tipp 1: Hoster wechseln oder Aufpreis zahlen

Ein häufiges Problem, wenn es um schlechte Antwort- und Reaktionszeiten auf Ihrer Seite geht, ist der Hoster. Ein Hoster ist für die Bereitstellung von Webspace verantwortlich. Wie viel zahlen Sie monatlich oder jährlich für das Hosting Ihrer Seite? Häufig geht ein niedriger Preis des Hostings einher mit einem Page Speed, der zu wünschen übrig lässt. Um ihren Kunden eine schnelle und optimalisierte Website anbieten zu können, sollten Sie nicht am falschen Ende sparen und gleich einen Hoster wählen, der eine gute Performance für bezahlbare Konditionen bietet. Anbieter, die Billiglösungen für die Masse anbieten, sind eher nicht zu empfehlen. Sehen Sie den zu zahlenden Betrag als Investment in Ihre Zukunft und steigen Sie rechtzeitig auf eine vielleicht teurere, dafür aber bessere Lösung um.

Tipp 2: Grafiken und Fotos

Ganz klar: Eine Website, die viele grafische Elemente (Fotos, Grafiken oder gar Videos) enthält, benötigt viel Ladedauer. Das leuchtet selbst Menschen ein, die wenig bis keine Erfahrung haben. Je mehr solche Elemente Sie auf Ihrer Seite haben, desto zeitintensiver die Dauer des Seitenaufbaus. Einschlägigen Studien zur Folge sind rund 80 Prozent der Ladezeit dem Herunterladen von zu großen Dateien geschuldet. Nutzen Sie daher Bildkomprimierungen, um eine angemessene Bildgröße zu erzielen. Das geht bereits mit einfachen Onlinediensten oder aber mit kostenlosen Bearbeitungstools, die Sie einfach und bequem im Internet herunterladen können.

Tipp 3: Layout und Design

Zugegeben: Es gibt nur eine Chance für den ersten Eindruck. Denn der erste Eindruck zählt bekanntlich. Das Layout Ihrer Website ist demnach wichtig und entscheidet darüber, was andere von Ihnen und Ihren auf der Seite angebotenen Diensten halten. Leider ist ein aufwändiges Layout aber auch nur allzu oft für eine zu lange Ladedauer verantwortlich. Die Gründe sind vielfältig und reichen von schlechter Programmierung bis hin zu fehlerhaften Codes. Auch häufig verantwortlich für schlechte Performance-Werte sind Seiten, die mit Fotos und Videos geradezu überfüllt sind. Benötigen Sie alle der auf Ihrer Seite hinterlegten Bilder und Videos? Auf welche können Sie am ehesten verzichten? Bedenken Sie: Je mehr Fotos und Videos das Theme Ihrer Website aufweist, desto länger dauert es, bis sie vollständig geladen ist. Außerdem ist weniger oft mehr: Welche Funktionen werden außerdem nicht benötigt, um einen guten Gesamteindruck beim Nutzer zu erzeugen? Befragen Sie Nutzer, die auf Ihrer Seite waren, nach ihrer Meinung und handeln Sie dementsprechend.

Tipp 4: PHP

Welche PHP-Version nutzen Sie? Versuchen Sie in jedem Fall, auf die aktuellste PHP-Version umzustellen, die z. B. von WordPress oder anderen Content-Management-Systemen unterstützt wird. PHP 7 ist derzeit die aktuellste Version. Ebenfalls sollten Sie FastCGI für PHP verwenden, wenn Sie nach dauerhaften Verbesserungen Ihrer Seiten-Performance Ausschau halten.

Tipp 5: HTTP-Requests reduzieren

Der Indikator HTTP-Requests gibt die Anzahl der nötigen Zugriffe (englisch: requests) an, um eine Webseite vollständig laden zu können. Versuchen Sie, diesen Indikator möglichst gering zu halten, um zu lange Wartezeiten zu vermeiden. Eventuell kann es für die Performance Ihrer Seite von Vorteil sein, externe Scripte und grafische Elemente lokal zu sichern und vom eigenen Server zu laden.

Tipp 6: Plugins

Auch stehen Ihnen viele verschiedene Plugins zu Verfügung, die Sie nutzen können, wenn Sie die Geschwindigkeit Ihrer Seite optimieren möchten. Autooptimize ist ein solches Plugin, das Ihnen diesbezüglich wertvolle Dienste erweisen kann. Dieses Tool ermöglicht Ihnen die Kombination verschiedener Scripte und CSS-Dateien. Einige von Ihnen werden jetzt zu Recht anmerken: Jedes genutzte Plugin beeinflusst doch die Ladedauer einer Webseite negativ! Ganz richtig. Dennoch sollten Sie nicht alle Plugins über einen Kamm scheren und zu stark pauschalisieren. Auch wenn nicht alle Plugins benötigt werden, sollten Sie eingehend prüfen, ob es welche gibt, die Ihnen von Nutzen sind. Prüfen Sie außerdem, ob Sie Plugins verwenden, die auffällig langsam sind. Das Plugin Quer Monitor zeigt Ihnen zuverlässig an, welches Plugin zu einer zu großen Ladedauer führt.

Tipp 7: GZIP-Kompression

Schnelle Seiten mit einer guten Performance wurden in der Regel bereits mit einer GZIP-Kompression optimiert. Denn mit einer GZIP-Kompression wird die Größe der eigenen Seite verringert – das spart wertvolle Zeiten beim Aufbau der Seite. Bei WordPress können Sie die Kompression aktivieren. Auch beinhalten viele Plugins diese Option bereits. Sind Sie sich unsicher, ob Ihre Seite schon dahingehend optimiert wurde? Auf der Seite checkgzipcompression.com können Sie das schnell und einfach überprüfen.

Tipp 8: Cache-Optimierung

Cache ist ein Begriff, der mit einem Puffer-Speicher synonym verwendet wird. Ein Puffer-Speicher ist nichts anderes als ein Zwischenspeicher, der dafür sorgt, dass Sie bei einem wiederkehrenden Seitenbesuch nicht mehr alle dynamischen Dateien der Seite erneut laden müssen. Stattdessen werden gewisse Elemente in Ihrem Browser gespeichert. Das spart Zeit und verkürzt die Ladedauer der jeweiligen Seite. Aktivieren Sie serverseitiges und browserseitiges Caching, um Ihre Seite zu optimieren.

Tipp 9: Fehlerbehebung

Auch HTML-Fehler können die Ladedauer Ihrer Seite negativ beeinflussen und erschweren. Manchmal sind im HTML noch Dateien eingebunden, die nicht mehr vorhanden sind. Der Browser sucht dann nach den nicht mehr vorhandenen Dateien, was unter Umständen die Ladedauer der Seite unnötig vergrößert. Bemühen Sie sich daher möglichst frühzeitig um eine Fehlerbehebung, um das Surf-Erlebnis Ihrer Nutzer zu optimieren.

Tipp 10: Datenbank säubern und aufräumen

Nicht nur zu Hause ist es wichtig aufzuräumen, sondern auch in der Datenbank Ihrer Seite. Im Laufe der Seite sammeln sich hier Datensätze an, die veraltet sind und möglicherweise gar nicht mehr benötigt werden. Prüfen Sie daher manuell, welche Daten Sie nicht mehr benötigen und entfernen Sie diese. Um eine schnelle Website zu erhalten, gibt es dafür aber auch Tools und Plugins, die sich genau diesem Problem annehmen. WP-Sweep ist nur ein Beispiel von vielen, das Ihnen wertvolle Dienste erweisen könnte.

Machen Sie den Test!

Besser geht immer! Sie haben nun 10 Tipps erhalten, wie Sie die Performance Ihrer Seite verbessern können. Testen sie nun ihre Website einmal selbst mit den genannten Tools. Überlegen sie im Anschluss, auf welche Ressourcen sie verzichten können (TIPP: Slider müssen nicht unbedingt sein!). Räumen sie ihre Installation auf dem Webspace auf. Halten sie ihre Website schlank und stellen sie die Usability ihrer Nutzer in den Vordergrund. Die User und Suchmaschinen werden es ihnen danken.