Diese Erkenntnis bringe ich vom hrCamp2019 in Koblenz mit. In meiner Eröffnungs-Session zum Thema „Social Recruiting“ stelle ich unsere bisherigen Erfahrungen aus Kunden- und Agentursicht dar. Im Anschluss ergibt sich eine fruchtbare Diskussion mit etwa 22 Session-Teilnehmern, allesamt Personaler. Tenor: Ja, die Rekrutierung von Job-Kandidaten über die sozialen Medien ist für Personalverantwortliche durchaus eine Option. Es fehlt vielen Unternehmen jedoch an „Manpower“ und Know-How.
Am 15. Oktober 2019 besuche ich das 2. Koblenzer hrCamp (ein Barcamp mit Fokus auf Human Resources) mit der Intention, von Personalverantwortlichen zu erfahren, ob Social Recruiting von ihnen genutzt wird und wie ihre Erfahrungen sind. Als ich die Session mit eigenem Erfahrungsbericht vorschlage ist das Interesse groß. Etwas über 20 Teilnehmer wollen meinen Ausführungen lauschen und anschließend diskutieren. Angesichts einer parallel laufenden Session, die mit garantiertem Erfolgsziel wirbt, bin ich mit der Teilnehmerzahl sehr zufrieden.
Nun habe ich 45 Minuten Zeit, meinen Erfahrungsbericht im Social Recruiting vorzustellen und im Anschluss daran, die Diskussion zu leiten. Ich erkläre also den Zuhörern, wie ich es als Digitalagentur Alexander & Max mit Hilfe von Facebook Ads geschafft habe, zwei vakante Positionen in einem Handwerksbetrieb zu besetzen. Als Zutaten für das Rezept nahm ich ein Jobangebot, das sich in seiner Qualität und Formulierung signifikant von allen anderen Jobofferten unterschied und knallte es der Zielgruppe auf Facebook direkt vor die Nase. Ergebnis: Die Zielgruppe reagierte! Sie teilte das Angebot, kommentierte, liked-te und siehe da: 2 Handwerker bewarben sich. Der Handwerksbetrieb konnte seine Vakanzen besetzen und das für einen relativ schmalen Betrag: Facebook-Anzeigekosten von ca. 500 Euro plus unsere Service-Gebühr.
Wenn ich mich recht erinnere, ist auf diese Weise noch keiner der Anwesenden vorgegangen. Zwar hatte schon das ein oder andere Unternehmen gewagt, auf Facebook und Co. ein Jobangebot publik zu machen. Dennoch bewegen sich die meisten Personaler im Bereich der organischen Beiträge und vertrauen auf die vorhandene Reichweite. Auch die Facebook-eigene Funktion „Job“ wurde von einem Teilnehmer durchaus erfolgreich genutzt.
Ein interessanter Diskussionspunkt war, dass fast alle Session-Teilnehmer als Personaler dem Einsatz von Social Media positiv gegenüberstanden. Das Erstellen der Jobanzeigen und das Posten würden die Meisten aber den „jüngeren Mitarbeitern“ überlassen, weil die sich damit scheinbar besser auskennen. „Aber die sind doch gar nicht auf Facebook sondern auf Instagram“, warf jemand in die Runde. Und schon waren wir am unvermeidlichen Punkt angekommen, an dem mir (wie fast bei jedem Vortrag) die Frage gestellt wurde, ob „Facebook nicht tot sei und man lieber auf Instagram und Co.“ setzen sollte.😆
Am Ende der 45 Minuten und einer konstruktiven und lebhaften Diskussion stelle ich fest, dass meine Vermutungen sich bestätigt haben. „Social Recruiting“ ist von Personalern als ein ernstzunehmender Weg der Personalgewinnung erkannt worden, dennoch beherrschen wenige Fachabteilungen den Umgang mit Facebook als Werbeplattform. Es fehlt neben dem Know-How auch bei manchem an ausreichend „Personal“ ☺️, um solche Projekte umsetzen zu können.
Na, da können wir sicher helfen … 😉
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