22. Juli 2016 – Nachdem Sie sich jetzt im Analysedienst Google Analytics eingerichtet und damit etwas vertraut gemacht haben, zeige ich ihnen heute, welche (Standard-)Berichte zu Beginn von großem Interesse sind und später, wie sie ihr persönliches Dashboard einrichten.

Als ich damals anfing, mit Google Analytics zu arbeiten, hatte ich zu Beginn das Problem: ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Also startete ich mit dem, was mir vom Dienst selbst nach dem Login und der Wahl der Datenansicht (damals noch „Alle Websitedaten“) vorgesetzt wurde: der Standardbericht Zielgruppenübersicht. Mit diesem Bericht habe ich dann nach Lust und Laune experimentiert, habe per Kalender den Zeitraum ständig verändert, Zeitperioden miteinander verglichen, versucht Rückschlüsse aus den statistischen Daten (Sitzungen, Nutzer, Seitenaufrufe, etc) zu ziehen und natürlich wollte ich auch wissen, was es mit der Absprungrate auf sich hat. Nach und nach haben sich dann die Begriffe erklärt und die Zusammenhänge der einzelnen Daten wurde mit jedem Login klarer.

WER KOMMT AUF MEINE WEBSITE?

Im Großen und Ganzen sagt die Zielgruppenübersicht dem Webanalysten, mit wem er es eigentlich zu tun hat. Aber Vorsicht: die Analyse beschreibt lediglich den Besucher. Von wo aus greift er oder sie auf meine Website zu (Standort, Stadt), welche technischen Geräte benutzen sie (System, Mobil), welche Sprache ist auf diesen Geräten eingestellt. Wenn man tiefer in den Standardbericht Zielgruppe eindringt, kann man auch herausfinden, welchen Geschlechts die Nutzer sind und welche Interessen sie haben (technikaffin, Shopper). Für den Webanalysten wird also deutlich, wer seine Besucher sind oder besser gesagt: wie sie sind! Viel präzieser wird Google Analytics an dieser Stelle nicht. Es gibt also keine Funktion wie bei LinkedIn oder Xing, die zeigt, welche Person (mit Foto und sozialem Profil) hinter dem Besucher steckt.

Aus Sicht des Online-Marketings

Wenn sie sich jetzt Fragen, warum es interessant ist zu wissen, mit welchen Geräten die Besucher zugreifen und welche Sprache darauf eingestellt ist, dann sind sie offensichtlich noch kein erfahrener Online-Marketer. Macht auch nichts, ich erkläre es ihnen gerne.
Sollte sich zum Beispiel bei den Analysen in Google Analytics rausstellen, dass Besucher vornehmlich mit Mobiltelefonen auf ihre Website surfen, ist es ratsam zu überprüfen, ob die Website auch für Smartphones optimiert ist. Dem muss dringend nach gegangen werden, damit sie keine Nutzer mit einer nicht optimierten Seite vergraulen. Stellt sich bei ihrer Webanalyse beisspielsweise heraus, dass die auf den Geräten eingestellte Sprache auffallend oft Englisch ist, dann sollten sie darüber nachdenken, ihre Website übersetzen zu lassen und für englischsprachige Benutzer zur Verfügung zu stellen.

Spannend!

Google Analytics gibt ihnen die Informationen darüber, was auf ihrer Website los ist. Schlußfolgerungen und Maßnahmen zu Veränderung müssen sie aber selbst daraus ableiten. Für mich ist der Bericht Zielgruppenübersicht der Spannendste überhaupt: „wer interessiert sich für meine Website und wie ist dieser jemand?“. Kommen wir als nächstes zu einem Standardbericht, der verrät, von wo und mit welchen Mitteln die Besucher auf die Website kommen.

WIE UND VON WO KOMMEN MEINE BUSCHER?

Der Bericht hierfür nennt sich Akquisition und hält für uns Webanalysten die Unterberichte Channels und Quelle/Medium bereit. Der Report Quelle/Medium, so vermute ich, wird allerdings bald aus der Navigation verschwinden. Er wurde im Report Channels gut verankert. Wenn sie öfter und länger mit Google Analytics arbeiten, werden sie merken, dass Google regelmäßig Veränderungen am Dienst durchführt.

Channels: Welche Kanäle (Direktzugriffe, Verweise, Social Media, etc.) nutzen ihre Besucher, um zu ihnen zu finden?
Der Bericht Channels sagt uns tatsächlich nur, welchen Kanal ein User benutzt hat.

  • Social: ein User ist über eine Soziales Netzwerk (Facebook, Twitter, Instagram etc.) auf meine Website aufmerksam geworden und hat sich hierher leiten lassen
  • Direct: dem User war meine URL bekannt, sie oder er hat diese in den Browser eingegeben oder sich eines Lesezeichens bedient, um direkt auf meine Website zu kommen
  • Organic Search: Jemand hat mich in den Suchergebnissen von Google, Bing, Yahoo, DuckDuckGo gefunden und kam so mit einem Klick auf meine Website
  • Referral: Verweise von Links anderer Websites

Des Weiteren unterscheidet Google noch die Kanäle Paid Search (etwa, wenn sie mit AdWords arbeiten), Display (z. B. Bannerwerbung), Email (wenn sie Email/Newsletter-Marketing betreiben) und Other (z. B. CPC-Displayanzeigen).
Ich persönlich springe im Report Channels schnell weiter zu Quelle/Medium

„Quelle/Medium“: Gibt es auch als eigenständigen Report in der Navigation.
Dort erhalte ich gleich die Informationen, von wo (Quelle) und wie/womit (Kanal) die Besucher zu mir gekommen sind.

Erst die Quelle, dann das Medium. Oder: Zuerst woher und dann wie/womit.
Letztenendes lassen diese Report Rückschlüsse darüber zu, welche Kanäle erfolgreich Traffic auf ihre Website spülen und auf welchen Kanälen noch Nachholbedarf besteht.

Die beiden Standardberichte Zielgruppe und Akquisition benutzte ich am Häufigsten. Natürlich ist es auch sehr interessant zu wissen, wie sich ihre Besucher auf ihrer Website verhalten, was im Standardbericht Verhalten analysiert wird. Für den Report Conversions werde ich demnächst mal einen eigenen Artikel schreiben. Das soll heute hier nicht unser Thema sein. Diesesmal wollte ich nur kurz vorstellen, mit welchen Reports ich gestartet bin und welche ich mir bis heute am Häufigsten ansehe.
Einen Report, den ich gerne noch ansehe ist Echtzeit. Dort kann man beobachten, was gerade im Moment (also in „Echtzeit“) auf der Seite los ist.

Dashboards – alles auf einen Blick

Als nächstes wollen wir uns ein eigenes Dashboard erstellen, das uns auf einen Blick alle für uns relevanten Reportelemente anzeigt. Navigieren sie dazu zum Punkt Dashboards und dann zu +Neues Dashboard. Dann wählen sie bitte ein Starter-Dashboard aus und geben diesem einen Namen wie z. B. „Mein erstes Dashboard“ oder so ähnlich. Sie können alle Einstellungen später noch ändern. Klicken sie auf „Dashboard erstellen“ und sehen sie sich ihr erstes Dashboard an. Darauf befinden sich bereits Elemente (Tabellen, Graphen, Diagramme etc.), die Widgets heißen. WORDPRESS-Nutzer kennen sich damit meist bestens aus.

Die Widgets auf diesem Dashboard heißen „Verweise“, „Seitenaufrufe nach Seite“ und „Nutzer“.
Diese Widgets können sie verschieben, abändern, kopieren und löschen. Ich habe bei mir damals auf meinem ersten Dashboard die Widgets „Umsätze“ und „Ziel-Abschlüsse“ nicht brauchen können und sie deshalb gelöscht. Dafür war mir wichtig zu wissen, aus welcher Stadt meine Besucher kommen. Somit habe ich mir das Widget „Standort“ wie folgt erstellt:

Hier bestimmen sie, welche Daten das Widget wie anzeigen soll.
Unter dem Namen/Titel des Dashboard gibt es den Button +Widget hinzufügen, den benutzen sie und kommen in das Fenster Widget-Einstellungen. Ich möchte, dass das Widget mir die Daten tabellarisch anzeigt und wähle somit unter Standard: „Tabelle“ aus. Etwas darunter kann ich im Bereich Folgende Spalten anzeigen: bestimmen, welche Dimensionen ich miteinander vergleichen möchte. In meinem Fall möchte ich sehen, wieviele Sitzungen aus welcher Stadt hervorgehen und wie die Absprungrate ist. Ich habe das Widget deshalb so eingestellt, weil ich über die Zeit festgestellt hatte, dass Besucher aus Städten die in der Nähe meines Wohnortes liegen, öfter auf meine Website gehen und dort auch länger verweilen und mehr Links klicken.

Wie sie merken, sind solche Widgets schnell und einfach erstellt. Sie können ihre Widgets auf dem Dashboard per Drag-and-Drop nach ihren Wünschen anordnen. Es macht Spaß, sich quasi sein „eigenes Google Analytics“ zusammenzustellen und immer wieder mit Widgets zu experimentieren. Dabei wünsche ich ihnen nun viel Spaß und bis zum nächsten Mal.

Haben sie Fragen zum Artikel? Gibt es Dinge in Google Anayltics, über die sie hier gerne lesen würden? Dann schreiben Sie mir eine Email oder kontaktieren Sie mich auf Twitter.